• Proktologie
    am Stadtgarten
    Gemeinschaftspraxis

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Hämorrhoidopexien

Bei höhergradigen Befunden mit einem Vorfall (Prolaps) wurden in Abhängigkeit vom Ausmaß des Vorfalls und der Symptomatik des Patienten weitere Hämorrhoiden erhaltende Operationsverfahren entwickelt. Bei diesen Verfahren ist jeweils das Ziel, die Verlagerung der vorfallenden Schleimhaut durch verschiedene Verfahren wieder zu korrigieren:

Stapler Hämorrhoidektomie nach Longo/OP nach Koblandin

Diese Technik wurde schon vor einigen Jahren vom russischen Chirurgen Koblandin inauguriert und 1993 von dem italienischen Chirurgen Antonio Longo verbreitet. Deshalb wird sie häufig auch die Longo-Methode genannt.
Bei diesem Eingriff sind keine Wunden im Bereich des Anus nötig. Hierbei wird das überstehende Hämorrhoidal-Gewebe mit einem in den After eingeführten Gerät, dem so genannten Stapler, entfernt. Gleichzeitig wird das nach außen gefallene Gewebe innen wieder angeheftet. Der Eingriff findet oberhalb der empfindsamen Analhaut statt, so dass nur geringe Schmerzen auftreten.
Dieser Eingriff findet seine Indikation bei drittgradigen Hämorrhoiden und bei zweitgradigen mit einem Schleimhautvorfall.

Der anfänglichen Begeisterung für diese Methode wich jedoch einer deutlichen Ernüchterung: zwar ist die OP-Dauer kürzer, in den Studien war die Rekonvaleszenzzeit (Erholungszeit nach OP) kürzer und bei stationärer Behandlung die Dauer des Aufenthaltes im Krankenhaus ebenfalls verkürzt. Allerdings können die meisten Hämorrhoidaloperationen ambulant durchgeführt werden, die Longo-Methode hat einige Fallstricke und schwerwiegende Komplikationen und die Rezidivquote ist deutlich erhöht.

Transanale offene Hämorrhoidopexie
Auch bei dieser Methode werden aktuelle pathophysiologische Erkenntnisse berücksichtigt. Erhalt des Hämorrhoidalgewebes für die Kontinenzleistung und Korrektur der Verlagerung. Dieser Eingriff ist einfacher durchführbar und gewebeschonend. Im Gegensatz zur Stapler-Op nach Longo, wird sie vollständig unter Sicht durchgeführt. Der Eingriff kann ambulant durchgeführt werden. Zu beachten sind jedoch die individuellen Risikofaktoren bzw. Begleiterkrankungen.

S.T.A.R.R.-Operation
Ist die Gewebeverlagerung jedoch so ausgeprägt, dass ein kompletter innerer Vorfall des Mastdarms (Rektumprolaps) und/oder eine Aussackung der Darmwand (Rektozele) bestehen, wird eine Hämorrhoidopexie sei es als transanal offene oder als OP nach Longo nicht ausreichend sein.
Diese Patienten leiden unter dem Gefühl der unvollständigen Entleerung, sie pressen stark bzw. haben das Gefühl der unvollständigen Entleerung und gehen wiederholt zur Toilette. Diese Beschwerden sind eine besondere Form der Verstopfung. Sie kann durch eine Schwäche des Beckenbodens entstehen und wird als Obstruktions-Defäkations-Syndrom (ODS) bezeichnet.
Falls konservative Maßnahmen wie Stuhlregulation, Maßnahmen zur Erleichterung der Entleerung, Bio-Feed-Back Therapien und Beckenbodentraining keine Erleichterung bringen und ein hoher Leidensdruck besteht, kann die sog. S.T.A.R.R.-Operation indiziert sein. S.T.A.R.R. steht für : Stapled Transanal Rectal Resection, oder auf Deutsch übersetzt: Staplerunterstützte anale Rektum-Teilentfernung. Bei diesem Verfahren wird die Gewebeverlagerung ( in der Regel der untere Abschnitt des Mastdarms) mit Hilfe eines Klammernahtgerätes entfernt. Der normale Anteil des Enddarms wird gleichzeitig zusammengeklammert. Dieser Eingriff wird unter stationären Bedingungen in spezialisierten Kliniken durchgeführt.