Feigwarzen (Condylome)

Feigwarzen (Condylomata acuminata, spitze Kondylome) sind gutartige Hautwucherungen. Sie sehen meistens wie stecknadelkopfgroße Knötchen aus. Sie haben eine rötliche, bräunliche oder grau-weißliche Farbe. Sie werden durch humane Papillomaviren (HPV, meist Typ 6 und 11) ausgelöst. Die Kondylome kommen im Genital- und Afterbereich vor und zählen zu den am häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Sie können jedoch auch in Schwimmbädern oder Saunen sowie öffentlichen Toiletten übertragen werden. Die Feigwarzen treten gerne gehäuft auf. Wenn sie dicht nebeneinander stehen, spricht man von sog. Warzenbeeten. An empfindlichen Hautregionen können sie Juckreiz verursachen.

Feigwarzen treten immer mehr auf. Die Prävalenz ist in der zweiten und dritten Lebensdekade wegen der sexuellen Aktivität am höchsten. Sie liegt zwischen 1,5 und 40 %. Bei ca. 60% der erwachsenen Bevölkerung findet man Antikörper gegen das HPV als Zeichen einer stattgehabten Infektion.

Auch wenn keine Symptome bestehen, sollten die Feigwarzen prinzipiell behandelt werden, da sie bösartig werden können und sich weiter verbreiten können.
Die Behandlung der Feigwarzen kann in Abhängigkeit vom klinischen Befund und vom Zustand des Patienten erschwert sein. Trotz erfolgreicher Behandlung, kann es zu Rezidiven kommen, da die DNA des HPV in der Haut bestehen bleibt. Deshalb ist die regelmäßige Nachsorge wichtig.
Der Arzt kann die Feigwarzen meist schon wegen des charakteristischen Aussehens erkennen. Nicht nur die Region um den After und Enddarm müssen untersucht werden, sondern auch die Genitalien. Bei der Frau auch innen, weswegen eine urologische und gynäkologische Untersuchung dazu gehört.

Behandlung der Feigwarzen
Es gibt verschiedene Behandlungsoptionen. Je nach Ort und Ausmaß der Feigwarten wird mittels sog. Externa (Lotionen oder Cremes) behandelt. Z.B. Imiquimod 5%.
Die Behandlungen mit den Externa ist langwierig und können Brennen, Schmerzen, Irritationen der Haut bis hin zu Hautgeschwüren verursachen.
 

Wet Resection
Bei ausgeprägtem Befund oder intraanalem Befall sollte jedoch Destruktionsverfahren angewendet werden. Diese Eingriffe können je nach Ausmaß in örtlicher Betäubung oder kurzer Allgemeinnarkose durchgeführt werden. Gute Erfahrung haben wir mit der sog. „Wet-Resection“ gemacht. Große Befunde werden am sog. Stiel abgetragen. Anschließend wird das befallene Hautareal mittels Elektrokauter oder Laser behandelt und somit die befallenen Zellen zerstört. Zum Schutz tiefliegender Hautschichten wird diese mittels Gel geschützt.
Prinzipiell gilt wie in der gesamten Proktochirurgie: schonendes Vorgehen, Vermeidung jeglicher Verletzung tiefergehender Strukturen wie z.B. Schließmuskel und Vermeidung von Narbenbildung, die zu Verengungen im späteren Verlauf führen würden.